Von Unfallverhütung und falschen Freunden: Warum eLearning-Lokalisierung so wichtig ist

In manchen Branchen werden regelmäßig internationale Arbeitskräfte angestellt, sei es im Heimatland des Unternehmens oder in den Töchtern weltweit. Produktion, Landwirtschaft, Gastronomie und Baugewerbe sind nur einige davon. Für diese Kollegen eLearnings zu lokalisieren sieht auf den ersten Blick wie eine Zusatzausgabe aus. Eine Ausgabe ist es in der Tat – doch bei genauerem Hinsehen könnte sich diese Ausgabe als Investition entpuppen. Die Vorteile sollten Sie sich durch den Kopf gehen lassen, denn auf lange Sicht können Sie auf diese Weise Kosten sparen und Ihren Return on Investment steigern.

1. Vorteil: Konformität mit Ihrer lokalen Gesetzgebung

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Entsprechend der Gesetzgebung Ihres Lands / Bundeslandes / Ihrer Stadt ist es unter Umständen vorgeschrieben, dass Trainings in der Muttersprache Ihrer Mitarbeiter durchgeführt werden. Nach § Paragraph 14 des Arbeitsschutzgesetzes der Bundesrepublik Deutschland hat ein Arbeitgeber für eine ausreichende Unterweisung der Arbeitnehmer über Sicherheit und Gesundheitsschutz zu sorgen. Für Arbeitnehmer, die der deutschen Sprache nicht ausreichend mächtig sind, hat die Unterweisung in ihrer Muttersprache oder in einer sonstigen für sie verständlichen Sprache zu erfolgen. Arbeitgeber, die dieser Auflage nicht nachkommen haben im Schadensfall mit empfindlichen Strafen zu rechnen.

2. Vorteil: Sie vermeiden falsche Freunde

Nein. Hier geht es nicht um zweifelhafte Bekanntschaften. Hier geht es um Wörter, die in unterschiedlichen Sprachen zwar eine ähnliche oder dieselbe Schreibweise haben – aber unterschiedliche Bedeutungen. Vielleicht erinnern Sie sich an den Ausdruck noch aus dem Englisch- der Französischunterricht in der Schule? Im Deutschen ist Gift dazu geeignet, jemanden umzubringen, im Englischen kann der Erhalt eines gift dagegen durchaus ein Grund zur Freude sein. Und während wir im Deutschen mit der Politesse die Dame in Uniform verbinden, die das Knöllchen an den Scheibenwischer steckt, versteht man hierunter im Französischen etwas, das deutsche Autofahrer beim Erhalt des Strafzettels manchmal vermissen lassen: die Höflichkeit. Falsche Freunde bieten zwar mitunter Grund zum Schmunzeln, sind aber auch immer wieder Ursache für Missverständnisse, weil der Leser oder Hörer denkt, er kenne die Bedeutung eines Begriffs, ohne ihn zu verifizieren.

3. Vorteil: Sie verhelfen Ihren Mitarbeitern zu ihrem vollen Potenzial

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Wenn Ihren Mitarbeitern Schulungsmaterial zur Verfügung steht, das sie verstehen, werden sie sich willkommener fühlen und sich leichter in die Gruppe integrieren können. Selbst in Branchen, in denen Facharbeiter aus dem Ausland schon bei Ankunft hochqualifiziert sind – die Arbeitsplatzkultur und die lokalen Gesetze sind neu und ungewohnt. Mit einem eLearning in ihrer eigenen Sprache helfen Sie den neuen Kollegen, bessere Leistungen zu bringen, weil sie genau wissen, was von ihnen erwartet wird.

4. Vorteil: Sie ermöglichen neuen Mitarbeitern, Ihre Arbeitskultur zu verstehen

Das ist besonders wichtig, wenn Mitarbeiter aus Ländern kommen, in denen Sicherheitsrichtlinien nur pro Forma aufgestellt werden. Schulungsmaterial in den Sprachen der Mitarbeiter kann das Auftreten von Unfällen drastisch reduzieren. In vielen Ländern fehlt es an geeigneter Infrastruktur für angemessene Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften und Kollegen aus diesen Ländern müssen nicht nur die Konzepte von Sicherheits- und Unfallverhütungsmaßnahmen am Arbeitsplatz kennenlernen, sondern auch, was zu tun ist, um die Unternehmensvorschriften einzuhalten.

Lokalisierung ist nicht gleich Lokalisierung

Die Lokalisierung Ihres eLearnings kann unterschiedliche Schritte umfassen – von der Übersetzung der Dokumente, über die Erstellung von Grafiken und Abbildungen, bis hin zur Produktion der Videos. Sie können dafür mit einem oder mehreren Freiberuflern arbeiten – oder Sie engagieren eine Übersetzungsdienstleister. Falls Sie Entscheidungshilfe benötigen, welcher Weg für Sie der geeignete ist, empfehlen wir Ihnen den Beitrag in unserem Blog zum Thema Freiberufler vs. Übersetzungsdienstleister.

Wenn Sie für die Übersetzung und Lokalisierung Ihrer Schulungsunterlagen einen Dienstleister beauftragen möchten, sollten Sie darauf achten, dass dieser in Ihrem Fachgebiet über das erforderliche Know-how verfügt. Sie benötigen einen Anbieter, der sich sowohl mit Ihrer Branche als auch mit der Kultur des Zielmarkts auskennt.

Ein guter Sprachdienstleister wird potenzielle Stolpersteine erkennen und Vorschläge zur Optimierung machen, sodass Sie Ihren Mitarbeitern die bestmögliche Lösung zur Verfügung stellen können. Erstattet Ihr Unternehmen Ihren Mitarbeitern beispielsweise die Kosten für Sicherheitsausrüstung, etwa für Schuhe mit Stahlkappen? Viele Firmen weltweit zahlen nicht für die Sicherheitsschuhe ihrer Mitarbeiter. Ein Kollege aus einem dieser Länder weiß unter Umständen gar nicht, dass geeignetes Schuhwerk zu tragen ist und dass er die Kosten dafür nicht selbst übernehmen muss. Ein Übersetzungsdienstleister mit dem notwendigen Hintergrundwissen berücksichtigt diese Details, weil er nicht nur sprachliche, sondern auch kulturelle Eigenheiten des Herkunftslandes kennt.

Sehen Sie die Dinge doch mal von einer anderen Seite

So ziemlich jeder von uns hat schon einmal geschaufelt. Ob es das Schneeschippen im Winter ist oder das Umgraben bei der Gartenarbeit: Schaufeln ist eine saisonale Aktivität und regelmäßig werden wir in Gesundheitsratgebern und Gartenmagazinen auf Gefahren beim falschen Umgang mit der Schaufel hingewiesen. Sicherlich werden Sie aber niemals eine Aufforderung wie diese hier finden:

„Es ist unerlässlich, dass das schaufelnde Individuum beim Hieb der Schaufel in die Agglomeration gefrorener Wasserkristalle den Bizeps Femoris, den Musculus semitendinosus sowie den Musculus semimembranosus flektiert, um Beeinträchtigungen im Lumbalareal zu präventieren.“

Klingt das nicht schon fast wie eine Fremdsprache? Tatsächlich ist es nur eine komplizierte fachsprachliche Ausdrucksweise dafür, dass es wichtig ist, beim Schneeschippen in die Knie zu gehen, damit die Lendenwirbelsäule nicht verletzt wird.

Mitarbeiter, deren Muttersprache eine andere ist als die Unternehmenssprache, machen eine ähnliche Erfahrung beim Lesen der Dokumentation. Einige von ihnen werden die Information erfassen, einige werden eine grobe Ahnung davon haben, worum es geht, aber viele werden gar nichts damit anfangen können.

Mit der Lokalisierung der Unternehmensdokumentation helfen Sie nicht nur Ihren Mitarbeitern, das Material leichter zu verstehen – Sie sorgen auch dafür, dass neue Mitarbeiter bessere Leistungen bringen und – ganz wichtig – Sie erhöhen die Sicherheit in Ihrem gesamten Unternehmen.